Montag, 10. Februar 2014

Köln und Berlin: Italien und Fassbinder






Da veranstalte ich eine Reihe mit italienischen Filmen in Originalfassung (mit englischen Untertiteln), und nach der letzten Vorstellung sagt eine Italienerin beim Hinausgehen zu mir "Bellissima!". Was will man mehr? Die vorigen Filme kamen ebenfalls sehr gut an, beim italienischen wie auch beim deutschen Publikum, nur waren die Besucher leider nicht sehr zehlreich, da unser Filmclub wieder mal von der Kölner Presse weitgehend übergangen wurde, wahrscheinlich weil wir keine Anzeigenkunden sind, damit muss man leben. Viele Zuschauer fänden es sehr schön, wenn es weitergeht, ich auch, aber meine finanziellen Mittel sind nun erstmal erschöpft und abgesehen von einem Zuschuss des Italienischen Kulturinstituts bin ich der einzige Finanzier, es könnte frühestens nach Ostern ein neues Italienprogramm stattfinden.
Ich werde mich nun mit einem Förderantrag an verschiedene Stellen wenden, und falls das Kulturinstitut nochmals einen Zuschuss gewähren sollte, sofern dort überhaupt noch finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, sind die Chancen gut.

Clubgründer Dr. Frank Blum mit der Gründungsurkunde


Auf der Berlinale wird der lange verbotene Film Baal von Schlöndorff nach dem gleichnamigen Theaterstück von Bertolt Brecht nach Jahrzehnten wieder aufgeführt. Die Kölner Cinemathek hatte ihn kurz vor dem Verbot noch auf der Leinwand gezeigt, damals war ich noch nicht Mitglied, erst kurz danach zahlte ich, noch als junger Schüler. meinen ersten Mitgliedsbeitrag. Brechts Witwe Helene Weigel, selbsternannte Gralshüterin des Brecht´schen Erbes konnte mit dem wohl zunächst fürs Fernsehen gedrehten Film nichts anfangen, als sie ihn 1970 auf dem Bildschirm sah. Dabei war Fassbinder als Hauptdarsteller des archaisch-anarchistischen, erdhaft-sinnlichen Baal zumindest vom Typus her eine Idealbesetzung, Schlöndorff allerdings wird bis heute in seiner Bedeutung wesentlich überschätzt. Das Werk kommt als DVD heraus, man darf gespannt sein. (fb)





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