Donnerstag, 6. November 2014

24. FilmFestival Cottbus


Das ist der Wilde Osten  -  neues osteuropäisches Kino als Thema beim Festival in Cottbus, am Montag war feierliche Eröffnung

von Frank Blum

Kein Zweifel, es ist ein Unterschied, ob man an der Grenze zu Holland und Belgien oder Polen und Tschechien weilt. Was einem sogleich auffällt, ist die offene charmante Freundlichkeit der Cottbusser, nicht nur auf dem Festival und im Hotel oder weil ich in der Jury bin, da kommt unser sogenanntes fröhliches Rheinland nicht mit. Völlig identisch ist freilich die Political Correctness, da will sich Deutschland vom Rhein bis zur Oder-Neisse-Linie von niemandem übertreffen lassen. Das kurze Werbecapture des Festivals gibt es in drei Versionen, die abwechselnd vor jedem Film über die Leinwände der Spielstätten donnern, ein Liebespaar, ein lesbisches und ein schwules; man muss schon genau hinsehen, um die Unterschiede zu erkennen, raffinierterweise sind die drei Captures oder Trailer oder wie man sie nennen soll ansonsten völlig gleich.

Den ersten Film am Dienstagmorgen sah ich im Weltspiegel, dem ältesten noch in Betrieb befindlichen deutschen Kino, eröffnet 1911, einfach eine Wucht, noch mit der originalen Jugendstilfassade und einem ähnlich alt wirkenden Zuschauerraum. Der Film selbst aus Russland war leider nicht ganz so beeindruckend; am Besten gefielen mir bisher der Beitrag aus Kasachstan, der im Land selber wegen regierungskritischer Aspekte verboten wurde, und besonders Freier Fall, eine schräg-makabre Satire aus Ungarn.

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