Dienstag, 11. November 2014

Zwischen Cottbus und London


von Frank Blum

Das Festival, in dessen Jury zu sein ich die Ehre hatte, war große Klasse und die Cottbusser sind einfach eine Wucht, da möchte man nächstes Jahr glatt wieder hin. Auch die übrigen Jury-Entscheidungen waren weitgehend auf meiner Linie, allerdings hätte ich dem Film Die Eigentümer aus Kasachstan zumindest das Prädikat der besonderen Erwähnung verliehen. Da dreht ein Regisseur ohne westliche Fördermittel mit Laiendarstellern einen sozialkritischen Film, der aus diesem Grund im eigenen Land verboten ist, und es ist auch noch kein langweiliges politisches Lehrstück. Dass Die Eigentümer völlig leer ausging, war nicht ganz fair. Dennoch, insgesamt ein Festival auf hohem Niveau.


Jubiläum im Filmclub: 25. Vorstellung

Morgen startet im Filmclub meine Retrospektive im memoriam Joachim Fuchsberger. Zunächst vier alte Edgar Wallace-Krimis: um 20 Uhr Der Frosch mit der Maske, 20 Uhr Die Bande des Schreckens, Donnerstag um 18 Uhr die 25. öffentliche Vorstellung des Filmclubs Akasava und 1. Teil eines Brigitte-Grothum-Double Features: Die seltsame Gräfin, dann um 20 Uhr Das Gasthaus an der Themse. Eintritt 8 Euro, KölnPass-Inhaber und andere arme Leute 6 Euro. Adresse Roonstraße 54.


DAS NÄCHSTE FILMCLUB-TREFFEN für Mitglieder und Interessenten zum Kennenlernen, Informieren und gemütlichen Plaudern: Dienstag, 18. November, ab 17 Uhr im Kölner Stadtgarten-Café. Jeder ist herzlich willkommen.



Neu im Kino

Nightcrawler ist Actionkino mit Kritik an der rücksichtslosen Vermarktung von Unfall-News im Fernsehen, daher empfehlenswert. Bevor der Winter kommt gibt sich recht geschwätzig und wäre nur für die Fans von Kristin Scott Thomas Pflicht, eine französisch-luxemburgische Coproduktion; Gardenia beschreibt eine Gruppe älterer Travestiekünstler aus dem Nachbarland Belgien, die auf ihr Leben und ihre Karriere zurückblicken  -  in Belgien ist immer noch etwas mehr los als in Luxemburg, Belgien ist freilich auch größer und bei den Luxemburgern sagt man sich unwillkürlich, dass deren Anteil sich wohl nur aufs Finanzielle beschränkt, nicht immer zu Recht. Alle Filme starten am Donnerstag, ausführliche Reviews in Heft 32.



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